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Channel: Spielbeobachtung – Calcio Chemnitz
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CFC findet wieder in die Spur, Chemnitzer FC 1:0 Wehen Wiesbaden

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Zum Abschluss der englischen Woche empfing der Chemnitzer FC am frühen Samstagnachmittag den SV Wehen Wiesbaden. Dienstag setzte es für den CFC in Magdeburg noch die erste Niederlage. Gut also, dass das nächste Spiel so dicht folgt. Die Wiesbadener kamen mit einem ersten Erfolgserlebnis, hatten unter der Woche den ersten Dreier eingefahren; der falsche Gegner zur rechten Zeit? Welche Reaktion zeigten die Himmelblauen?

CFC in Magdeburg spielbestimmend aber nicht zwingend

Auch Karsten Heine wollte eine Reaktion seiner Mannschaft sehen. Im Gespräch mit der Bild forderte er vor dem Spiel: „Wir müssen vor dem Tor die nötige Konsequenz zeigen. Da muss jetzt auch ein gesundes Maß an Wut mit dabei sein.“ Diese Konsequenz eben hatten die Chemnitzer in Magdeburg vermissen lassen. Über weite Strecken war der CFC bei der 0:2-Niederlage die spielbestimmende Mannschaft. Allerdings erarbeitete man sich kaum mehr zwingende Chancen als die Hausherren. Die nutzten ihre.

So fuhr man ohne Punkte zurück nach Sachsen – und mit einem verletzten Frank Löning. Der Stürmer zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und musste gegen Wiesbaden aussetzen. Für ihn rückte Ronny König in die Startelf. Zudem gönnte Heine Christian Cappek eine Pause. Ofosu nahm seinen Platz auf links ein, Philip Türpitz kam über rechts. Sowohl für König als auch Türpitz war es der erste Einsatz von Beginn in dieser Saison.

Die Gäste aus Wiesbaden legten derweil einen durchwachsenden Auftakt hin: Drei Unentschieden in Serie folgte eine Auswärtsniederlage gegen ebenfalls strauchelnde Hallenser. Auch im Spiel am Dienstag gegen Bremens U23 lag man nach einer Stunde zurück. Drei späte Tore brachten dann den ersten Dreier. Und “Selbsvertrauen”, so Niklas Dams. Wiesbadens Coach Sven Demandt sah “nicht viele Gründe [an der siegreichen Mannschaft], etwas zu ändern”. Lediglich Sebastian Mrowca musste aufgrund muskulärer Probleme aussetzen.

Wiesbadener Bollwerk sorgt für Geduldsspiel

Die Himmelblauen schworen sich im Kreisel ein und zeigten vom Anstoß weg, in welche Richtung das Spiel laufen sollte. Die ersten Aktion gehörten klar den Gastgebern: Fink setzte einen Abschluss neben das Tor (4′), auf Conrads schnellen Einwurf hatte kein Roter reagiert. Steinmann traf nach einer Eckenvariante das Außennetz (6′), auch hier schlief die Wiesbadener Hintermannschaft noch. Früh sollte Türpitz in das Chemnitzer Spiel eingebaut werden. Die fehlende Spielpraxis war ihm da noch anzumerken: Einige Bälle versprangen ihm ins Seitenaus, Wehens erste Angriffe liefen über seine Seite.

Wiesbaden machte das Spielfeld bei eigenem Ballbesitz möglichst groß. Die Außen Lorenz und Schindler hielten die Linie, schoben weit vor und bildeten mit Mayer zumeist einen Dreierangriff, während sich Blacha fallen ließ. Wiederholt gefährlich kamen in der Frühphase ihre Flanken aus dem Halbfeld in den Rücken der Chemnitzer Abwehr. Aus CFC-Sicht glücklich, dass sie keinen Abnehmer fanden. Im Spiel gegen den Ball überließ Wiesbaden den Himmelblauen Spielfeld und -gerät. Zwei Viererketten bezogen tief in der eigenen Hälfte Position, auch Blacha und Mayer störten erst ab Höhe Mittellinie. Das Bild ähnelte dem, der letzten Spiele. Das Kieler Bollwerk bezwang man früh, das Magdeburger gar nicht.

In der eigenen Hälfte konnte Chemnitz zunächst tun, was sie wollten. Den Spielaufbau besorgte Dem, der sich zwischen die Innenverteidiger fallen ließ und eine Dreierkette bildete. Hatten sich Dem und Danneberg diese Aufgabe noch geteilt, so liegt die Verteilung im Duo Dem/Steinmann vllt. bei 90:10. In Magdeburg leistete sich Steinmann noch mehrere Fehler im Aufbau, hatte seine besten Szenen weiter vorne. Seine offensivere Orientierung gegen Wiesbaden spiegelte das wider und wirkte sich auch positiv auf das Chemnitzer Spiel aus.

Chemnitzer Flügelspiel mit mäßigem Erfolg

Nicht die einzige Änderung in der Taktik. Conrad und Stenzel schoben weiter vor, denn bislang in der Saison gesehen. Mit weiterem Spielverlauf rückten Ofosu und Türpitz immer mehr in die Mitte, sodass das Flügelspiel fast gänzlich auf die Außenverteidiger fiel. Mit durchwachsenem Erfolg: Zunächst fehlt Löning als Pendant, der immer wieder auf die Außen ausweicht und so für Anspielstationen sorgt. König war klar zentraler orientiert und mit seiner Statur prädestiniert für hohe Flanken. Den Weg bis an die Torauslinie und die hohe Hereingabe suchte aber niemand, eine vergebene Chance. Hinzu kommt, dass sich mit den aufgerückten Außenverteidigern zwangsläufig Freiräume in deren Rücken ergeben, die Wiesbaden mehrmals gefährlich – wenn auch nicht erfolgreich – ausnutzte. Letztlich standen sich die Himmelblauen in der eh engen Zentrale auf den Füßen, wenn Ofosu und Türpitz reinrutschten. In Spiellaune lassen die Chemnitzer da den Ball durchaus ansehnlich laufen, meist endete es aber im Klein-klein 20 Meter vor dem Wiesbadener Tor. Bei Türpitz Pfostenschuss (27′) funktionierte das direkte Spiel am besten (siehe Grafik).

CFC Angriff 27.Minute

Chemnitz (blau) schnell und direkt: Fink aus dem Fußgelenk in den Lauf von Türpitz, der trifft nur den Pfosten.

Die erste Halbzeit trudelte in den letzten zehn Minuten dahin; Stichwort Konsequenz. Lediglich Kunz war noch in Höchstform als er, zum ersten Mal überhaupt gefordert, einen starken Freistoß aus 25 Metern Entfernung entschärfte (41′).

Führung eingewechselt und fast noch verspielt

Karsten Heine wird seine Mannen in der Kabine an das Tagesthema erinnert haben, mit dem Seitenwechsel suchten sie nun konsequenter den Torabschluss, kamen zu reichlich Chancen. Steinmann tat sich immer wieder als offensiver Ballverteiler hervor, setzte Türpitz und Ofosu gut in Szene. Türpitz hatte seine anfänglichen Unsicherheiten längst abgestellt und bildete mit Stenzel die gefährlichere Seite. Ofosu fehlte mitunter das Glück, zu oft rannte er sich im Eins-gegen-Eins oder -Zwei fest. Bei Türpitz reichte die Luft verständlicherweise nur für eine gute Stunde. Mit der Einwechslung von Cappek rutschte Ofosu wieder auf rechts, wurde selbst aber kurz darauf von Dartsch abgelöst. Damit hatte Heine die Führung eingewechselt: Im Solo auf links setzt sich Cappek durch, sein Schuss wird abgeblockt und gelangt in die Mitte zu Dartsch. Der fackelt nicht lange und zieht ab: 1:0 Chemnitz (83′).

Im Chemnitzer Spiel nach vorne hat viel gestimmt, das Tor hätte vllt. früher fallen können. Dass man nach gutem Beginn vor der Pause einen Gang zurückschaltet ist verständlich. Dass man aber mit dem 1:0 im Rücken derart ins Schwimmen kommt, ist besorgniserregend. Drei Hochkaräter innert zehn Minuten, allesamt vom eingewechselten Schnellenbacher, hätten die Himmelblauen fast um die drei Punkte gebracht. Zweimal rettet Kunz aus kurzer Distanz überragend, beim dritten muss er hinter sich greifen. Das 1:1 wird aber aufgrund vermeintlicher Abseitsstellung zurückgepfiffen.

So stehen nach drei Spielen in acht Tagen unter dem Strich drei gute Auftritte, eine positive Entwicklung in der Spielweise und sechs Punkte.

Die Highlights beim MDR:



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