Der 17. des Vorjahres empfängt den 14. Das klingt knapper als 3. gegen 2. Liga. Doch Aue ist Absteiger und sucht nach der Frühform. Fürth hingegen startete gut in die neue Saison. In neun von zehn Fällen wird der Favorit seiner Rolle gerecht. In der Rückrunde trennte man sich 0:0. Das einzige Ergebnis, das man nicht sehen würde.
Fürth im Umbau
Zunächst ein Rückblick auf den 24. Mai diesen Jahres: Im Fernduell spielen u.a. Fürth und Aue um den Klassenerhalt. Die SpVgg geht sang- und klanglos in Leipzig unter (0:2), muss auf Schützenhilfe hoffen. In Heidenheim stemmen sich die Erzgebirgler gegen den drohenden Abstieg, nur ein Sieg reicht. Nach einer wilden Aufholjagd in den letzten 10 Minuten (inklusive Torwarttreffer) steht es 2:2, was bedeutet Aue muss runter, Fürth ist gerettet.
Zu Beginn dieser Woche trat Fürth im Montagabendspiel erneut in Leipzig an und präsentierte sich runderneuert. Nicht nur, weil der neue Trainer Stefan Ruthenbeck auf fünf Neuzugänge setzte. Auch spielerisch war das Kleeblatt kaum wiederzuerkennen. Fürth bot dem Ligakrösus über weite Strecken Paroli, erarbeitete sich ein Chancenübergewicht und hätte vielleicht gar gewinnen müssen. “Wir haben es geschafft, Schwächen des Gegners aufzuzeigen und zu nutzen”, so Ruthenbeck. Das gelang durch gutes Umschaltspiel und Konter über wenige Stationen. Leipzig verteidigte hoch, was Berisha wiederholt ausnutzte. Der Norweger brachte es allein auf sechs Abschlüsse und traf zum zwischenzeitlichen 2:1 (Endstand: 2:2). Mit konsequenterer Chancenverwertung hätte Fürth den zweiten Sieg im zweiten Spiel einfahren können.
Glutofen Aue
Nun ging es wieder nach Sachsen, um herauszufinden, wie viel zwischen den Vorjahreskontrahenten liegt. Mit einem Punkt aus den ersten zwei Spielen sind die Gastgeber noch nicht in Bestform. Im Vergleich zum 0:2 in Großaspach stellte Aue-Trainer Dotchev auf zwei Positionen um. Für Baranowski rückte Susac in die Innenverteidigung, auf der Außenbahn kam Handle für Könnecke. Die Neuzugänge Tiffert und Yildirim waren nicht im Kader.
Es soll ja Teams geben, die bei einem bevorstehenden Pokalspiel gegen höherklassige Mannschaften den Rasen wachsen lassen, um schnellem Kurzpassspiel entgegen zu wirken. Solche Taktiken brauchte Aue nicht. Der große Gleichmacher war dort das Wetter: über 40°C, pralle Sonne, kein Lüftchen. Pressing und Gegenpressing hatte sich nach Minuten erledigt. Das modernste am Spiel waren die Trinkpausen. Fürth musste schon früh wechseln, bei den Witterungsbedingungen doppelt bitter. Torwart Fekkel zog sich nach einer Kollision mit Adler eine Platzwunde zu. Aue trat im flachen 4-4-2 an, Samson übernahm den Part des tiefliegenden Sechsers. Weite Bälle und Standards waren die Waffen der Wahl. Dementsprechend breit machte Aue das Spielfeld, sammelte Freistöße rund um den gegnerischen Strafraum. Gefährlich wurde es in der ersten Hälfte auf beiden Seiten selten. Aue konnte die Fürther Konter meist schon früh unterbinden, kam selber aber nur fünf mal zum Abschluss.
Die Pokalpartie hatte nichts mit dem Fürther Auftritt in Leipzig Anfang der Woche gemein, Hochtempofußball auch gar nicht denkbar in der Hitze. Nur das Thema Chancenverwertung blieb relevant. Fürths beste Chance (55.), Berisha aus kurzer Distanz nach einem Querschläger, parierte Männel stark. Anders Aue, einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld verwandelte Skarlatidis (68.) am langen Pfosten. Der erste Pflichtspieltreffer der Saison schien bei den Erzgebirglern neue Kräfte freizusetzen. Dotchev wechselte in der Folge positionsgetreu. Aue verlegte sich aufs Kontern und ließ die Grün-Weißen kommen. Wieder war es Männel, der Gießelmanns Freistoß (87.) mit einer Glanzparade entschärfte und den Sieg für Aue festhielt.
Ein schweres Spiel für beide Mannschaften, dem Wetter geschuldet. Kein Spielfluss, kaum Chancen, die nur Aue nutzen konnte.
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