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Channel: Spielbeobachtung – Calcio Chemnitz
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Chemnitz 0:2 Dortmund

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Am frühen Sonntagnachmittag gastierte der BVB in Chemnitz. Ein schwereres Los hätte der CFC in der ersten Pokalrunde kaum erwischen können. Aber auch kaum ein attraktiveres, binnen weniger Tage war das Stadion ausverkauft. Die Frage, die sich vor dem Spiel stellte, war aber: Wie soll man die spielerisch überlegenen Dortmunder stoppen?

Tuchels neuer BVB kam mit der Empfehlung zweier Pflichtspielsiege. In der Euro League-Quali hatte man den Wolfsberger AC mit 0:1(A) und 5:0 ausgeschaltet. Besonders im Rückspiel zeigten die Dortmunder eine gute Frühform; allen voran Mkhitaryan, der dreifach traf. Trotz der kurzen Pause von zwei Tagen, nahm Tuchel nur drei Wechsel vor. Bürki, Bender und Castro rückten in die Startelf. Dortmund trat also durchaus mit der Bestelf in Chemnitz an.

Karsten Heine veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 gegen Rostock nur auf einer Position. Linksaußen Cappek musste Innenverteidiger Röseler weichen. Damit wurde auch die Marschrichtung deutlich, mit der man Dortmund stoppen wollte. Mit Conrad, Röseler und Endres verfügte die Viererkette über drei nominelle Innenverteidiger. Situativ spielte Chemnitz in der letzten Reihe aber auch mit fünf oder sechs, wenn Nandzik links zurückwich, oder Stenzel auf rechts Hilfe von Ofosu bekam. Zusätzlich sicherten Dem und Dannenberg davor ab.

Was sich auf dem Papier nach massiver Defensive liest, präsentierte sich auf dem Platz über lange Strecken zu passiv. In der Frühphase stand Chemnitz sehr tief, Löning war als einziger Spieler nicht am eigenen Strafraum postiert. Allerdings fanden die Himmelblauen kaum Zugriff zum Gegenspieler, was nicht so sehr am Klassenunterschied, denn am eigenen verhaltenen Auftrtitt lag. Besonders Gündogan konnte bis 30 Meter vor dem Tor schalten, wie er wollte. Bezeichnend Reus’ Pfostentreffer (37′), sechs Gegner innerhalb von fünf Metern stören den Borussen nicht am Schuss. Dortmund hatte sich früh die rechte Chemnitzer Abwehrseite als die schwächere ausgeguckt, als sie Schmelzer über wenige Stationen auf dem linken Flügel völlig freigespielten (12′); ebenso Mkhitaryan bei seiner Vorarbeit zum 1:0 (25′).

Der BVB hatte zur Pause 78% Ballbesitz gesammelt. Chemnitz sorgte bis dahin nur selten mit Kontern für Entlastung, schloss meist zu hektisch ab (Ofosu 15′, Danneberg 31′). Natürlich kann man nicht erwarten, dass sich das ohnehin kränkelnde Offensivspiel ausgerechnet gegen eine Mannschaft findet, die vor zwei Jahren noch im Champions League Finale stand. Dennoch wäre möglicherweise mit ein bisschen mehr Präsenz – vor allem im Zweikampf – mehr drin gewesen. Mitte der zweiten Halbzeit gewann Chemnitz dann auch an Momentum. Fink prüfte zum ersten Mal Bürki (74′), Löning setzte einen Freistoß ans Außennetz (78′). Dortmund beendete seine Verschnaufpause und die Partie anschließend mit dem 2:0 (82′).

Positiv sei noch Kunz erwähnt, der hielt, was er halten konnte und einen Kopfball von Reus aus kurzer Distanz gänzend parierte (40′).

Letztlich geht der Dortmunder Sieg – auch in der Höhe – in Ordnung. Nur 20 gute Minuten Mitte der zweiten Halbzeit reichen Chemnitz nicht zum Weiterkommen gegen den Bundesligisten.

Hier geht’s zum Spielbericht auf Any Given Weekend.



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