Ohne Treffer trennen sich Aue und Magdeburg am Sonntagnachmittag. In einer ansehnlichen Partie zeigten sich die Erzgebirgler spielerisch stark. Die Entwicklung in der Mannschaft ist erkennbar, auch wenn die Ladehemmung im Sturm anhält. Einige lose Gedanken zum Spiel.
Aue zurück zum 4-2-2-2
In Aue können sie bald die Tore abbauen. Zum vierten Mal in dieser Saison spielt der FCE 0:0. Acht geschossene Tore sind kaum wettbewerbsfähig. Dotchev stellte wieder auf Zwei-Mann-Sturm um, merkte vor dem Spiel noch an, einer sei zu wenig. Dafür hat Aue daheim noch gar kein Gegentor kassiert. Martin Männel musste in dreizehn Ligaspielen nur sechs Mal hinter sich greifen. Nur Würzburg kann mithalten, alle anderen Mannschaften haben mindestens doppelt so viele Gegentore. Männel ist denn auch der bestbenotete Spieler in der kicker-Wertung für Liga 3. Heute war er selten gefordert, entschärfte einen Fernschuss von Chahed (28′). Ansonsten zeigte er, dass er auch mit dem Ball am Fuß umgehen kann. Mehrfach wurde er als letzte Option angespielt, bolzte den Ball nie sinnlos weg, sondern leitete Angriffe ein.
Von hinten nach vorn durch die Auer Mannschaft: Die Innenverteidigung überzeugte und ist Aues Rückhalt. Kurz vor der Halbzeitpause unterlief Breitkreuz sein einziger Schnitzer in 90 Minuten: bei einer Magdeburger Hereingabe aus der Tiefe hebte er das Abseits auf; Beck legte auf Hebisch ab, der zögerte zu lange mit dem Abschluss, sodass Breitkreuz noch in den Schuss rutschen konnte. Auf der anderen Seite hatte er nach gut einer Stunde eine der besten Auer Möglichkeiten, sein Kopfball nach einer Ecke ging nur knapp vorbei. Die Spielanlage der Auer war durchaus gefällig, lediglich Rizzuto tat sich anfangs schwer, von rechts hinten Anspielstationen zu finden. Nicky Adler ließ sich immer wieder über diese Seite bis in die eigene Hälfte fallen, um mit Skarlatidis und Tiffert für Überzahlsituationen zu sorgen. Die erste Halbzeit hindurch sorgte das für Gefahr im Magdeburger Strafraum. Für die Hereingabe fehlte dann allerdings Adler in der Mitte als Abnehmer.
Aue spielbestimmend, ohne Erfolg im Abschluss
Aue agierte in der Anfangsphase, Magdeburg reagierte. Die Erzgebirgler erarbeiteten sich schnell ein spielerisches Übergewicht. Erst Mitte der ersten Halbzeit nahmen die Gäste den Kampf an. Hier rieb sich vor allem Riese an Sowislo und Beck, nahm die Langen gut aus den Anspielen. Beim Magdeburger Goalgetter dauerte es bis zur 37. Minute, um sich auf dem Spielberichtsbogen mit einem Dropkick aus ca. 23 Metern einzutragen.
Mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich das Spiel in die Magdeburger Hälfte, Aue kam mit mehr Dampf aus der Pause und sammelte Abschlüsse. In dieser Phase hätte der (Sieg-)Treffer für Aue fallen müssen. Adler, Nattermann, nach seiner Einwechslung auch Kluft, hatten allesamt die Führung auf dem Fuß. So anonym Kvesiv über links, so aktiv Skarlatidis über rechts. Aues Angriff scheint sich spielerisch gefunden zu haben. Zwangsweise, nach den Ausfällen. Aber der Mix scheint zu stimmen. Das Experiment ohne echten Stürmer zu spielen, ist vorbei. Mit vier, fünf kleinen Offensiven wie noch bei der 1:0-Niederlage in Würzburg kam kein Spielfluss auf. In der Zwischenzeit ist eine klare Entwicklung in der Mannschaft erkennbar. Nach der Generalüberholung des Kaders ein gutes Tempo. Einzig die Tore fehlen.
Aue spielte denn in der Schlussphase auch auf Sieg, Magdeburg auf Zeit. Dotchev schöpfte in Minute 83 sein Wechselkontigent aus (allesamt offensiv), FCM-Coach Härtel hatte noch nicht angefangen. Für Magdeburg ein gewonnener Punkt. Nicht unbedingt zwei verschenkte für Aue, aber unter dem Strich wäre wohl mehr drin gewesen. Nach Ecken stand es 8:1. Pavel Dotchev brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: “Drei Punkte für uns wären sehr wichtig gewesen. Das haben wir nicht geschafft, obwohl wir genug Chancen hatten. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, aber nicht mit dem Ergebnis.”
In Italien gilt das 0:0 als perfektes Ergebnis, da beide Mannschaften dann keinen Fehler gemacht haben. Hier gab es genügend Fehler, nur nutzte die Niemand. Trotzdem eine kurzweilige Partie mit gutem Niveau.
Die Perspektive aus dem Gästeblock gibt es bei Nur der FCM!
![](http://pixel.wp.com/b.gif?host=fussballinsachsen.de&blog=96242457&post=360&subd=trequartista11&ref=&feed=1)