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Channel: Spielbeobachtung – Calcio Chemnitz
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Energie Cottbus 0:1 Chemnitzer FC

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Nach dem Pokalaus gegen Borussia Dortmund ging es für den Chemnitzer FC zurück in den Ligaalltag. Keine kleine Aufgabe: Die Himmelblauen gastierten am Samstagnachmittag beim Tabellenführer in Cottbus. Zumindest stand Energie vor dem Dresdner Dreier am Donnerstag dort. Mit einem Sieg würden die Lausitzer an die Tabellenspitze zurückkehren.

Chemnitz unverändert, kein Wiedersehen mit Garbuschewski

Als einziges Team ging der FCE verlustpunktfrei durch die ersten beiden Ligaspielen. Dabei hatte Energie im Sommer mehrere Leistungsträger abgegeben: Kleindienst (Freiburg), Müller (Heidenheim) und Perdedaj (FSV Frankfurt) verabschiedeten sich alle gen 2. Liga. Gegen Halle (2:0) und Bremen II (2:0) gewann Cottbus zum Auftakt trotzdem, gar ohne Gegentor.

Sicherlich nur eine Momentaufnahme, aber im Hinblick auf die noch stockende Offensive des CFC wurde die Aufgabe damit nicht kleiner. Immerhin konnte Karsten Heine wieder auf Martin Fenin zurückgreifen, der zuletzt aufgrund einer Oberschenkelzerrung pausierte. Der Tscheche nahm zunächst auf der Bank Platz, war da aber in bester Gesellschaft. Mit Fenin, Cappek und König waren dort alle Neuzugänge für den Angriff versammelt. Chemnitz präsentierte sich im Vergleich zum Pokalspiel unverändert.

Auf der Gegenseite nahm Stefan Krämer einen Wechsel vor, Ronny Garbuschewski musste mit Adduktorenproblemen raus. Für ihn rutschte Thorsten Mattuschka in die Mannschaft. Ein Wiedersehen mit dem ehemaligen CFCler blieb damit aus.

Cottbus spielbestimmend

Nach seinem Auftritt gegen Dortmund blieb Röseler also in der Startelf, übernahm den linken Part der Innenverteidigung. Conrad gab den linken Verteidiger, Nandzik den linken Außen. Letzterer interpretierte seine Rolle offensiver als noch gegen Dortmund. Es sollte die entscheidene Position im Spiel werden. Schon früh wurde Cottbus über die linke Chemnitzer Seite aktiv, auch wenn die ersten Flanken keine Abnehmer fanden. Die ersten Ecken fanden ihren Mann, zweimal hintereinander stand Djengoue am langen Pfosten völlig frei (8′). Auch das ein Muster im Spiel. Chemnitz überließ dem Gastgeber zunächst den Ball, stand teilweise mit fünf Mann in der letzten Reihe sehr tief. Der lange Ball auf Löning, der gegen Rostock noch gut funktionierte, sorgte heute kaum für Entlastung. Die Außen waren stets in Unterzahl und schnell gestellt. Besonders Nandzik sah gegen Mimbala keinen Stich. Die erste eigene Ecke konnten die Himmelblauen – heute in giftgrün – erst nach knapp einer halben Stunde registrieren.

Cappek sorgt für Belebung

Cottbus hatte mehr vom Spiel, ohne sich allzu viele Chancen zu erspielen. Kunz musste einmal zupacken, als Breitkreuz Röseler entwischte und für Kaufmann auflegte (24′). Kauko vergab freistehend am langen Pfosten bei einem Cottbusser Freistoß aus dem rechten Halbfeld (38′). Später griff Kunz bei einer ähnlichen Situation daneben (63′), was jedoch nicht bestraft wurde. Zur Pause erlöste Heine Nandzik, der einen schwarzen Tag erwischt hatte. Für ihn kam Cappek und damit auch eine sichtbare Belebung des Chemnitzer Spiels. Allein körperlich war Cappek ein besseres Match-up für Mimbala, der Nandzik um mindestens einen Kopf überragte. Cappek band nun Mimbala in der Defensive, was Chemnitz linke Abwehrseite entlastete. Als Gegengewicht zum Rechtsaußen, schaffte er auch Freiräume für Ofosu.

Die “Vorarbeit” zum Treffer des Spiels fiel denn auch über die linke Seite. Die bis dahin beste Kombination, in der alle Offensivkräfte eingebunden waren, brachte Ofosu in eine gefährliche Position vor dem Cottbusser Strafraum. Einen Gegner lässt er stehen, der zweite bringt ihn zu Fall. 19 Meter Torentfernung, halblinke Position; schwierig den Ball über die Mauer und auf die kurze Distanz wieder unter Lattenhöhe zu bringen. Daher legt Löning den Ball mit der Sohle in die Mitte vor, Fink zieht flach an der Mauer vorbei und auf die Torwartecke. Lück streckt sich vergebens und Fink markiert seinen zweiten Saisontreffer, erneut per Standard.

Mit der Führung im Rücken verschanzten sich die Chemnitzer sans Löning komplett am eigenen Strafraum. Die Hereinnahme von König für Ofosu ermöglichte endlich auch den langen Ball. König zog in kurzer Zeit mehrere Fouls und konnte so für Entlastung sorgen. Die Gastgeber wurden nur noch einmal wirklich gefährlich, natürlich mit einem Freistoß aus dem Halbfeld. Kauko klärte sportsmännisch für die in Not geratene CFC-Abwehr (83′).

Was macht man nun in Chemnitz aus diesem Spiel? Der Sieg ist sicherlich nicht unverdient, aber auch über einen Punkt hätte man sich mMn. nicht beschweren dürfen. Trotzdem war die Offensive heute wieder nur schmale Kost, die Bindung zwischen den Mannschaftsteilen fehlt. Fünf Punkte aus drei Spielen klingt aber ordentlich und hält erst einmal Gerede von wegen Fehlstart fern. Hansas starker Auftritt gegen Kaiserslautern im Pokal und der Sieg heute gegen Fortuna Köln rückt auch das 1:1 vor zwei Wochen in ein neues Licht.



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